Zunächst müssen die Begriffe „anmelden“ (login) und „abmelden“ (logoff) geklärt werden. Eventuell finden Sie diese nämlich nicht, bzw. nur in einer anderen Bedeutung in Ihrem Wörterbuch. Sich „anmelden“ bedeutet, dass Sie dem System, das Sie benutzen wollen, selbiges bekannt macht. Der Rechner führt nach der Anmeldung einige Aktionen aus, um Ihnen den Zugriff auf seine Ressourcen zu ermöglichen. Mit dem Anmelden beginnen Sie eine sogenannte „Sitzung“ (auch wenn Sie stehen oder liegen).
Sich „abzumelden“ bedeutet demnach, dem System mitzuteilen, dass man seine Ressourcen nicht mehr benötigt und es diese also anderen Benutzern zur Verfügung stellen kann.
Natürlich sind diese Definitionen stark vereinfacht, aber ausreichend genau für dieses Kapitel. Sie werden beim Lesen der folgenden Kapitel selbst sehen, was diese Begriffe genau bedeuten.
Sie sollten um fortfahren zu können an dieser Stelle zwei Dinge wissen – Ihr Benutzerkennzeichen und Ihr Passwort. Das erste identifiziert Sie eindeutig und besteht normalerweise aus Ihrem (Spitz-) Namen, das zweite sollte Ihr Geheimnis sein, damit niemand anders Ihrem System weismachen kann, das er Sie ist. Sind Sie den Anweisungen während der Installation genau gefolgt, sollten Sie diese Wörter haben. Wenn nicht, fragen Sie denjenigen, der Ihr System installiert hat.
Jetzt geht's los. Sie sollten im Moment ein Fenster vor sich sehen, das wie Abbildung 6.1. Der Anmeldedialog aussieht. Natürlich wird es etwas anders aussehen, da Sie ja nicht unbedingt die selben Namen unter den Symbolen stehen haben.
Die Anmeldung wird in vier einfachen Schritten durchgeführt:
Fahren Sie mit dem Mauszeiger über das Symbol, das zu Ihrem Namen gehört und drücken Sie die linke Maustaste (von nun an wird dies nur noch als „klicken“ bezeichnet. Werden Sie einmal eine andere Maustaste drücken müssen, werden Sie entsprechend dazu aufgefordert).
Überprüfen Sie, dass Ihr Name korrekt im Feld für das Benutzerkennzeichen erschienen ist und geben Sie mit der Tastatur nun Ihr Passwort ein.
Wie Sie feststellen werden, wird das Passwort nicht so angezeigt, während Sie es eingeben – statt dessen werden alle Buchstaben als kleine Sternchen (*) dargestellt. Dies verhindert, dass jemand, der Ihnen über die Schulter sieht, Ihr Passwort mitlesen kann. Dies wird normalerweise bei jedem Passwort gemacht, das Sie eingeben müssen. Geben Sie die Buchstaben also sorgfältig ein, da Sie sie ja nicht am Bildschirm überprüfen können. Sie sollten außerdem wissen, das eine Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinbuchstaben gemacht wird. Ist Ihr Passwort also beispielsweise Streng_Geheim, was übrigens ein ausgesprochen schlechtes Passwort wäre, da es aus Wörtern zusammengesetzt ist, die man in einem Wörterbuch finden kann, wird Ihnen der Zugang bei Eingabe von streng_geheim verwehrt werden.
Im Feld Sitzungstyp sehen Sie die Arbeitsumgebung, die Sie zuletzt genutzt haben. Sie ändern den Sitzungstyp, indem Sie auf das Pulldown-Menü klicken und einen anderen Eintrag auswählen. Wenn Sie sich das erste Mal anmelden, etwa direkt nach der Installation, haben Sie noch keine Standardumgebung. Sie lernen daher den Mandrake First Time Wizard Assistenten kennen.
Dieser Schritt ist optional. Er ermöglicht es Ihnen den Sitzungstyp auszuwählen. Wir wollen Sie zwar ermutigen auch einmal mit verschiedenen Sitzungstypen zu experimentieren, um den zu finden, der Ihnen am ehesten zusagt, doch wir möchten Sie bitten mit KDE oder GNOME zu beginnen, da wir uns in diesem Kapitel darauf verlassen.
Abschließend klicken Sie bitte auf die Schaltfläche Los! um Ihre Sitzung zu beginnen. Bis Ihre Oberfläche bereit ist, können einige Sekunden verstreichen.
Falls Sie der einzige Anwender des Mandrake Linux Systems sind und daher nicht ständig Benutzerkennzeichen und Passwort eingeben wollen, wenn Sie eine neue Sitzung beginnen, werden Sie erfreut sein, zu hören, dass es eine Möglichkeit gibt, diesen Schritt zu vermeiden. Sie können Ihren Rechner direkt in ihren bevorzugten Sitzungstyp starten. Diese Möglichkeit heißt Auto-Login und Sie können sie wie Folgt nutzen:
Wir möchten Sie hier jedoch noch einmal eindringlich warnen: Da bei Verwendung von Autologin keine Passwortabfrage erfolgt, werden Ihre persönliche Daten für jeden zugänglich, der die Möglichkeit hat, Ihren Rechner in Ihrer Abwesenheit einzuschalten. Verwenden Sie diese Möglichkeit also wirklich nur, wenn Niemand sonst an Ihren Rechner gelangen kann bzw. Sie keine persönlichen Daten auf Ihrem Rechner gespeichert haben.
Es ist wichtig einige grundlegende Sicherheitshinweise zu beachten, wenn Sie Mandrake Linux verwenden wollen. Einige scheinen offensichtlicher zu sein, andere weniger einleuchtend – hier sind sie:
Schreiben Sie Ihr Passwort nicht auf einen Zettel neben dem Rechner, wo es von jedem gesehen werden kann.
Stellen Sie sicher, dass Ihr Passwort komplex genug ist, dass es nicht sofort erraten werden kann (weder das Wort „Passwort“ selbst oder der Name eines Angehörigen sind gute Passwörter!), dennoch einfach genug, dass Sie es sich merken können. Verwenden Sie eine Mischung aus Buchstaben, Ziffern – evtl sogar Sonderzeichen.
Eine gute Idee ist etwa, Ihr Lieblingslied als Anhaltspunkt zu nehmen. Nehmen Sie den ersten Buchstaben jedes Wortes und fügen Sie sie hintereinander und vergessen Sie dabei die Satzzeichen nicht. Falls Ihr Lieblingslied beispielsweise „Alle meine Entchen“ ist, dann lautet der Anfang: „Alle meine Entchen, schwimmen auf dem See.“ Wenn Sie jetzt die Anfangsbuchstaben aneinanderreihen erhalten Sie: „Ame,sadS“. Wie sie sehen ist dieses Passwort recht kryptisch und dennoch leicht zu merken.
Wenn Sie nichtmehr mit Ihrem Rechner arbeiten (oder spielen) wollen und auch sonst niemand, ist es sinnvoll, sich nicht nur abzumelden, sondern den Rechner auch herunter zu fahren. Sie können das erreichen indem Sie die Schaltfläche Beenden auf dem Anmeldedialog betätigen. Sie können auch unter dem privilegierten Benutzerkennzeichen die Kommandozeile verwenden: Tippen Sie in einem Terminal „su“, um zu root zu werden. Tippen Sie dann shutdown -h now oder halt.
Die Liste ist natürlich nicht vollständig. Es gibt unzählige Dinge, die man unternehmen kann, um sein System noch sicherer zu machen ...