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14. Wie man etwas Druckbares herstellt.

Hier kommt man in ein wahres Rattennest an Software. Grundsätzlich kann man viele verschiedene Typen von Binärdateien mit unterschiedlichem Erfolg laufen lassen: Linux/x86, Linux/Alpha, Linux/Sparc, Linux/foo, iBCS, Win16/Win32s (mit dosemu und irgendwann mit Wine) und Mac/68k (mit Executor). Ich werde nur reine Linux und UNIX-Programme behandeln.

Für Linux selbst ist man hauptsächlich auf die für UNIX generell erhältlichen Programme beschränkt:

14.1 Formatierungssprachen

Die meisten Formatierungssprachen sind am besten für große oder sich wiederholende Projekte geeignet, in denen man dem Computer die Kontrolle über das Layout überlassen möchte, damit alles einheitlich aussieht. Ein schönes Zeichen in einer Formatierungssprache könnte schmerzhaft sein...

nroff

Diese war eine der ersten Formatierungssprachen für UNIX. Man-pages sind das häufigste Beispiel für Texte, die mit *roff-Makros formatiert wurden; einige Leute schwören darauf, aber nroff hat für mich eine kompliziertere Syntax als nötig und ist deshalb wohl eine schlechte Wahl für neue Texte. Man sollte aber trotzdem wissen, daß man eine Man-page mit groff direkt nach PostScript konvertieren kann. Die meisten man-Befehle machen das mit man -t foo | lpr.

TeX

TeX und das Makropaket LaTeX gehören zu den am häufigsten verwendeten Formatierungssprachen auf UNIX. Technische Werke werden häufig in LaTeX geschrieben, denn es vereinfacht die Layoutfragen stark und ist immer noch eines der wenigen Textverarbeitungssysteme, daß mathematische Formeln komplett und gut unterstützt. Das Ausgabeformat von TeX ist dvi und kann mit dvips oder dvilj nach PostScript bzw. Hewlett Packards PCL konvertiert werden.

SGML

Es gibt mindestens einen freien sgml-Parser für Unix und Linux; es bildet die Basis des selbst entwickelten Dokumentensystems von Linuxdoc-SGML. Es kann auch andere DTDs unterstützen.

HTML

Jemand hat vorgeschlagen, einfache Projekte in HTML zu schreiben und mit Netscape auszudrucken. Ich bin anderer Meinung, aber Ihre Erfahrungen mögen anders sein.

14.2 WYSIWYG

Mittlerweile gibt es keinen Mangel an WYSIWYG Textverarbeitungssoftware mehr. Es gibt mehrere vollständige Office-Pakete, und sogar eins, das für private Nutzung frei verfügbar ist (StarOffice).

StarOffice

Eine deutsche Firmat vertreibt StarOffice für Linux frei über das Netz. Dieses vollwertige Office-Paket verfügt über alle Fähigkeiten, die man erwartet, und der Preis ist unschlagbar. Es gibt ein Mini-HOWTO, das beschreibt, wie man es bekommt und installiert. Es produziert PostScript oder PCL, so daß es mit fast jedem Drucker arbeiten sollte, der auch sonst unter Linux funktioniert.

LyX

LyriX ist ein Frontend für LaTeX, das vielversprechend aussieht. Auf der LyX Homepage (http://www-pu.informatik.uni-tuebingen.de/users/ettrich/) gibt es weitere Informationen. Es gibt auch eine KDE-gerechte Version von LyX namens Klyx; der Autor von LyX und der Initiator des KDE-Projekts sind ein und dieselbe Person.

Das Andrew User Interface System

AUIS beinhaltet ez, einen WYSIWYG-artigen Editor mit grundlegenden Textverarbeitungsfähigkeiten, HTML und voller MIME-eMail- und Newsgroup-Unterstützung. Leider wird AUIS nicht länger gepflegt.

Koffice

Das KDE-Projekt arbeitet an einem kompletten Office-Paket. Ich glaube aber nicht, daß es bereits benutzbar ist.

GNOME

Auch das GNOME-Projekt arbeitet an mehreren Office-Tools mit GNU-Lizenz. Allerdings sind noch keine verfügbar.

Kommerzielle Angebote

Zumindest Caldera und Red Hat beeinhalten Pakete mit den üblichen Office-Anwendungen wie einer WYSIWYG-Textverarbeitung und einer Tabellenkalkulation. Ich nehme an, daß sie gut funktionieren, habe sie aber noch nie benutzt. Ich glaube, daß Caldera auch Sun's WABI vertreibt, so daß man vielleicht etwas wie MS Office laufen lassen kann, wenn man mit den Dateien anderer Leute arbeiten muß.

Jeff Phillips (jeff@I_RATUS.org) verwendet Caldera's WordPerfect für Linux (auf Slackware) und sagt, daß es gut funktioniert. Es besitzt anscheinend eingebaute Druckerunterstützung, wie zu erwarten war. Caldera sollte mehr Informationen unter http://www.caldera.com/ haben. Sie können ferner eine neuere Version von WordPerfect direkt von der Firma beziehen, die Corel's Unix-Ports herstellt.

RedHat und SuSE vertreiben ein Paktet namens Applixware; ihre Website ist unter http://www.redhat.com zu erreichen. Applix ist für viele Plattformen verfügbar, und beinhaltet eine Tabellenkalkulation, eine Textverarbeitung, ein Präsentationspaket usw. Es gibt eine weitere Version von Applix in Java namens ApplixAnyWhere; ich würde vermuten, daß es ziemlich dasselbe ist, aber langsamer und mit weniger Fähigkeiten.

Sonstige Firmen können mich gerne über ihre Produkte unterrichten.


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